Zucchiniblüten aus Fayoum

Als ich vor kurzem von München nach Kairo flog, lag schon Schnee in den Alpen. Es wird kalt in Nordeuropa und es bricht die Zeit an, in der nicht mehr viel wächst. Jetzt kommt in Deutschland Wintergemüse auf den Teller, Weiß-, Grün- und Rotkohl, Wirsing, Steckrüben und Lauch. Was man sonst so in der Gemüseabteilung findet, stammt entweder aus dem Treibhaus oder von weit her. Aus Ägypten zum Beispiel. Hier wird es jetzt nämlich endlich auch kühler. Soll heißen es sind jetzt angenehme 20 bis 27 Grad am Tag, die Nächte angenehm kühl. Deutsches Sommerwetter also, und dementsprechend gibt es hier jetzt reichlich zu ernten. Im Sommer ist es hier viel zu heiß für Tomaten und Co. aber dafür wachsen sie jetzt umso prächtiger.

So sieht es im Januar aus, nach einer Stunde im Feld - und es gibt MEHR!
So sieht es im Januar aus, nach einer Stunde im Feld in Fayoum  – und es gibt MEHR!

Am Wochenende fahre ich oft in die südlich von Kairo gelegene Oase Fayoum in ein kleines Dorf. Dort kann ich meinem romantischen Drang nach Landleben so richtig nachgeben. Ich baue natürlich nichts selber an, das macht ein Mensch der etwas davon versteht, ich bin schließlich Stadtkind. Aber ich darf alles sammeln und pflücken, was mir in die Finger kommt. Vor Kurzem noch wuchsen die Zucchini wie verrückt und ich habe am Wochenende viel Zeit damit verbracht mich an den stacheligen Pflanzen abzuarbeiten und die schönsten Zucchiniblüten für die abendliche Pasta zu sammeln. Die Tomatensträucher nebenan wachsen auch prächtig und ich freue mich schon darauf, im Januar die Tomaten zu ernten. Voll Bio und mit der eigenen Hand gepflückt schmecken sie besser als alles andere.

So schön sehen sie aus, wenn sie - von Hand gepflückt - bei mir in der Küche liegen
So schön sehen sie aus, wenn sie – von Hand gepflückt – bei mir in der Küche liegen…

Es wächst in Ägypten also vieles um gute sechs Monate versetzt von der deutschen Erntezeit. Es ist etwas bizarr, und ich kann mich nach acht Jahren immer noch schwer daran gewöhnen, aber tatsächlich gibt es jetzt schon die ersten Erdbeeren in Ägypten. Ägyptisch-Französische Freunde von mir essen traditionell zum Weihnachtsessen frische Erdbeeren mit Vanilleeis zum Nachtisch. Ist ja Saison. Doch die deutsche Seele in mir ruft nach Backäpfeln mit Vanillesauce zu Weihnachten und flieht in kühlere Gefilde. Erdbeeren zu Weihnachten, das geht einfach nicht. Neulich war ich bei einer Freundin in Zürich zu Besuch, die in ihrer Küche eine Tabelle hängen hatte die anzeigt, welche Gemüse und Obstsorten in welchen Monaten Saison haben, um tatsächlich heimisches Gemüse und so nachhaltig einzukaufen. Das brachte mich auf die Idee, meine eigene Tabelle anzulegen. Ich mache es demnächst einfach wie die Zugvögel, die jetzt wieder über Ägypten hinweg fliegen. Die Wintermonate verbringe ich in Ägypten und genieße frische Tomaten, Zucchini, Erdbeeren, Bananen und Co. und im heißen Sommer, wenn hier alles brach liegt, mache ich mich auf in den Norden und gehe in dort Erdbeeren pflücken.

...und so sehen sie aus, wenn ich sie zu köstlicher Tomatensuppe verarbeitet habe.
…und so sehen sie aus, wenn ich sie zu köstlicher Tomatensuppe verarbeitet habe.

Wärme

Tunis, Fayoum

 

Müde vom Spielen

Sonne streichelt das Fell

Einfaches Glück

 

Zwei Hundebabys die es sich gemütlich machen, Nähe und Geborgenheit suchen
Zwei Hundebabys die es sich gemütlich machen, Nähe und Geborgenheit suchen

Einsamkeit

Ibn Tulun Moschee, Islamisches Kairo

 

Draußen tobt die Stadt

Der Stein schluckt den Lärm

Ein tiefer Atemzug

 

 

Stille, Ruhe, Einkehr - und gerade deshalb nicht einsam
Stille, Ruhe, Einkehr – und gerade deshalb ist die Ibn Tulun Moschee die schönste Moschee in Kairo

 

 

Wadi Rayan, Fayoum

 

Salz in der Nase

Wind zerzaust das Haar

Ruhe breitet sich aus

 

Nichts beruhigt die Sinne mehr wie der Blick auf das Wasser
Nichts beruhigt die Sinne mehr wie der Blick auf das Wasser