Lese gerade ‚The Fourty Rules of Love‘ von Elif Shafak. Es geht um Ella, eine knapp 40-jährige Hausfrau und Mutter, die eigentlich glaubt, glücklich zu sein. Sie lebt in einem schönen Haus, hat drei gesunde Kinder, einen liebevollen Ehemann und seit kurzem sogar einen neuen Job in einer Literaturagentur. Doch in ihrem Herzen hat sich eine Leere breit gemacht, die früher einmal mit LIebe gefüllt war. An die tiefe, romantische Liebe glaubt sie schon lange nicht mehr. Um ihrem persönlichen Frust zu entkommen, vertieft sie sich in einen Roman über den Sufi-Dichter und Mystiker Rumi, den sie als Gutachterin für die Literaturagentur lesen soll. Obwohl der Roman im 13. Jahrhundert angesiedelt ist, scheint der Roman immer mehr auch eine Spiegelung ihrer eigenen Geschichte zu sein. Gleichzeitig ist der Roman auch eine Spiegelung der heutigen Situation im Nahen Osten. Schon auf Seite 15 (der englischen Fassung von Penguin Books, die ich lese) steht:
„In many ways the twenty-first century is not that different from the thirteenth century. Both will be recorded in history as times of unprecedented religious clashes, cultural misunderstandings, and a general sense of insecurity and fear of the Other. At times like these, the need for love is greater than ever.“
Und so ist das Buch nicht nur ein Lobgesang auf die Liebe und die Mystik des Sufismus, sondern besitzt auch eine politische Dimension, die sich kritisch mit unserer heutigen Zeit auseinandersetzt. Deshalb werde ich während der Lektüre auch immer wieder auf „Die 40 Regeln der Liebe“ zurückkommen und aus diesem Buch zitieren.