Die arabische Sprache ist großartig, vielfältig und reich an Vokabular. Trotzdem fehlt ihr ein – zumindest in anderen Sprachen gängiger – Buchstabe. Das P kennt das Arabisch nicht. So wird aus Pizza „Bizza“, aus Post „Bosta“ und aus Mr. Bob in schöner Regelmäßigkeit Mr. Pop. Daraus könnte man glatt eine Marke machen. Es stört die Ägypter auch kein bisschen, wenn an einem Schriftzug, der ein Geschäft oder gar eine Restaurant-Kette bewirbt, ein Bauch des geschwungenen B’s wegbricht. So steht seit Monaten auf einer Hausfassade in meinem Viertel in großen, geschwungenen Lettern „Pon Appetit“. Überhaupt, mit der Rechtschreibung halten sie es recht locker, die Ägypter. Gern geteilte Fotos unter Ausländern sind die, die man mal wieder von einer besonders kreativ gestalteten Menükarte in einem Restaurant gemacht hat. Teilweise sind die englischen Menükarten nämlich nur mit ganz viel Phantasie und gutem Willen zu entziffern. Aus Toast wird so zum Beispiel „Tosat“, was ich gerne – falsch im Arabischen in die Mehrzahl abgeleitet – mit „vielen Hintern“ übersetze. So wird aus einer falschen englischen Schreibweise und einer sehr eigenwilligen arabischen Mehrzahl-Bildung meinerseits ein lustiges, neues Wort. Auch schön war die Tasse, die eine Freundin kaufte, bevor sie von Kairo nach Paris zog. Auf der Tasse ist der Eiffelturm abgebildet, darüber steht in einem schönen Bogen „Eiffel Tower“ und darunter: „Dream in pairs“. Wenn ich schlechte Laune habe, guck ich mir das Bild an und bin gleich wieder lustig. Zu zweit zu träumen ist ja auch viel schöner, als einfach nur in Paris zu träumen. Womöglich noch alleine. Grauenvoll. Toll war auch die Rechnung, die ich für einen Strauß Tulpen handschriftlich ausgestellt bekam. „Toleeps“ stand da, statt „Tulip“. Auch die Straßenbeschilderung in Ägypten kann für viel Heiterkeit sorgen. Ist auch nötig, wenn man so oft und lange im Stau steht. Straßenbeschilderung in Ägypten ist fast immer zweisprachig, Arabisch und Englisch. Aber auch bei solch hoch-offiziellen Dingen kann mal etwas schief gehen. So wurde auf einem Schild, das eine Kehrtwende anzeigte, aus dem englischen „U-Turn“ ein „U.Tearn“. Auch im gesprochenen Englisch sind die Ägypter oft nicht zu überbieten an Witz und Kreativität. So erzählt ein Freund immer wieder gerne die Geschichte eines Vorstellungsgesprächs mit einer jungen Dame. Irgendwie kam im Gespräch das englische Wort für kultiviert, „sophisticated“ auf. Darauf sagte die junge Dame. „No, not so, only phisticated!.“ Überbieten kann das eigentlich nur noch das Pressezentrum, in dem wir ausländischen Korrespondenten unsere Akkreditierung bekommen. An der Tür steht „Press Enter“. Das C ist irgendwo verloren gegangen.

 

 

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